00:00:00: (Dynamische Musik)
00:00:01: Hey, geht da draußen?
00:00:05: Sperrt die Lausche auf.
00:00:07: Willkommen bei ...
00:00:08: (Dynamische Musik)
00:00:09: (Dynamische Musik)
00:00:11: dem Kopfkast der Polizei Hessen.
00:00:13: (Dynamische Musik)
00:00:14: Hört hinter die Kulissen.
00:00:16: Geil gelaber?
00:00:17: Alles echt.
00:00:18: Feinster Einblick in den Alltag der Polizei Hessen.
00:00:21: (Dynamische Musik)
00:00:22: (Dynamische Musik)
00:00:24: (Dynamische Musik)
00:00:25: Authentisch, ehrlich, direkt, hart.
00:00:28: Ganz schön krass.
00:00:30: Und auf jeden Fall "Kugelsicher".
00:00:32: (Dynamische Musik)
00:00:33: (Dynamische Musik)
00:00:34: (Dynamische Musik)
00:00:35: Kugelsicher.
00:00:37: Hallo und herzlich willkommen zu Kugelsicher,
00:00:40: dem Kopfkast der Polizei Hessen.
00:00:42: Ja, wir sind wieder am Start mit einer brandneuen Folge.
00:00:45: Wir, das sind ... - Benjamin.
00:00:46: und Marc.
00:00:47: Und heute nehmen wir euch mit "In die Welt der Spezialeinheiten".
00:00:51: Heute zu Gast bei uns ist ...
00:00:54: Nein, ihr könnt euch das ja denken.
00:00:56: Sein richtigen Namen dürfen wir nicht sagen,
00:00:58: das ist der ganz tollen Spitznamen "Dinkel".
00:01:01: Hallo. - Hallo.
00:01:02: Herzlich willkommen bei uns bei "Kugelsicher".
00:01:04: Heute geht es um das mobile Einsatzkommando,
00:01:08: auch intern kurz "Mec" genannt.
00:01:10: Und sein Gesicht dürft ihr nicht sehen.
00:01:13: Ihr dürft seinen richtigen Namen nicht wissen,
00:01:15: aber natürlich dürft ihr seine Stimme hören.
00:01:18: Deswegen stelle dich mal kurz selbst vor.
00:01:20: Ja, also, wie ihr schon gehört habt, ich bin der Dinkel.
00:01:23: Ich bin Mitte 30, bin seit 2011 bei der hessischen Polizei.
00:01:27: Ich war seit sechs Jahren beim "Mec".
00:01:29: Und habe vorher ein paar Durchläufe gemacht.
00:01:32: Streifendienst, bin nachher zu einer operativen Einheit
00:01:35: in Frankfurt gewesen und habe dann mein Weg zum "Mec".
00:01:38: Seit sechs Jahren bist du bei "Mec"? - Ja.
00:01:41: Du bist seit 2011 bei der Polizei, jetzt kann man rechnen.
00:01:44: Man muss nicht so lange warten, um zu "Mec" zu kommen.
00:01:47: Darüber reden wir gleich, das ist für viele interessant.
00:01:50: Bevor es ins Eingemachte geht, haben wir auch für dich
00:01:53: unser Feature heute parat.
00:01:56: Ihr kennt es, Dinkel kennt es noch nicht, er wird es kennenlernen.
00:01:59: Hier ist unser Kugelsicher "Keyword Schnellschuss".
00:02:02: "Keyword Schnellschuss".
00:02:05: Dinkel, bist du bereit? - Ja.
00:02:07: Einsatz oder Schreibtischarbeit? - Einsatz.
00:02:10: Fallschirmsprung oder Ultramarathon? - Ultramarathon.
00:02:13: Getarnt oder offen? - Getarnt.
00:02:15: Früher Vogel oder Nachtäule? - Beides.
00:02:17: PS-starke Einsatzwagen oder unauffälliges Fahrrad?
00:02:20: Unauffälliges Fahrrad.
00:02:22: Lieber Uno oder Minecraft spielen? - Uno.
00:02:25: Technikfreak oder Bauchgefühlmensch? - Beides.
00:02:29: Campingurlaub oder Kreuzfahrt? - Campingurlaub.
00:02:31: Türramme oder lieber Schamant anklopfen?
00:02:34: Schamant anklopfen, meine Wahl.
00:02:37: Und dann zum Schluss, Eisbaden oder lieber in die Sauna?
00:02:39: In die Sauna.
00:02:40: Dinkel, du hast eben schon was zum "Mec" zu deinem Werdegang erzählt,
00:02:44: aber kannst du vielleicht noch mal auf deine konkrete Aufgabe
00:02:47: oder deinen konkreten Bereich innerhalb des "Mecars" eingehen?
00:02:50: Also, grundsätzlich, die Spezialenheiten
00:02:52: sind ja vor 50 Jahren gegründet worden und das "Mecars".
00:02:55: In dem Fall hat er ja auch eine gewisse Rolle eingenommen
00:02:59: und wurde dann auch gegründet vorwiegend
00:03:01: bei Entführungen, Geisennamen, herausragenden Erpressungen.
00:03:04: Ja, jetzt mittlerweile Bedrohungslagen, Ammauk.
00:03:07: Aber darüber hinaus natürlich auch schwere Kriminalität.
00:03:09: Ja, wir sind auch in Fahndung mit eingebunden.
00:03:12: Das sind so die Hauptaufgaben, die uns zugeschrieben wurden.
00:03:15: Und das Kerngeschäft bei uns ist eigentlich immer
00:03:17: Informationsgewinnung durch Observation.
00:03:19: Natürlich auch Zugriff dann im Endeffekt,
00:03:22: wenn die gewonnen Informationen verarbeitet wurden.
00:03:24: Ja, und dann kommt es auch immer dazu,
00:03:26: dass eine Sachbarbeit in der Dienststelle uns anfragt,
00:03:29: zu einem Verfahren, das sie gerade führen.
00:03:31: Ja, und von uns wird es dann bearbeitet, ob wir das annähen oder nicht.
00:03:34: Ja, da gibt es dann immer gewisse Kriterien.
00:03:37: Und dann sind wir in diesem Verfahren drin
00:03:39: und betreuen auch dieses Verfahren dann meist bis zum Ende
00:03:41: und auch oft bis zum Zugriff.
00:03:43: Also, ihr werdet gerufen, geholt, angefordert,
00:03:46: wenn es darum geht, Informationen zu beschaffen,
00:03:48: das Ganze hochkonspirativ, getan, gedeckt, verdeckt.
00:03:51: Ihr solltet möglichst nicht auffallen, das ist so das Ziel.
00:03:54: Dazu steht euch eine Menge Technik zur Verfügung.
00:03:56: Ihr habt eine Menge Fähigkeiten, wenn es um Tarnung geht.
00:03:59: Wenn es dann aber soweit ist, macht ihr auch wirklich operativen Zugriff.
00:04:02: Genau, ja, also bei uns sind ja vor allem das, was unser Steckenpferd ist,
00:04:06: sind ja die mobilen Zugriffe.
00:04:07: Und das ist praktisch das, was wir auf jeden Fall ad hoc abrufen können müssen.
00:04:12: Ja, also wenn jetzt ein Polizeiführer beispielsweise in einer BAO,
00:04:16: also besonderen Aufbauorganisation, sagt, okay, die Täter sind festzunehmen
00:04:20: und wir sind gerade unterwegs und wir sind gerade an diesen Tätern dran,
00:04:23: dann haben wir praktisch zu gewährleisten, qualifiziert,
00:04:26: diesen Täter festzunehmen dann am Ende auch.
00:04:29: Jetzt dürfen wir eigentlich nicht ins Detail gehen, das weiß ich.
00:04:33: Aber wir nehmen euch bei Kugel sichern natürlich mit,
00:04:36: da wo es echte Leben ist und das heißt ja unser Motto "Kein Gelaber, alles echt".
00:04:40: Und insofern, Benjamin, du hattest die einmalige Chance,
00:04:43: beim MEK zwei Tage mal mitzulaufen und in Einsätze reinzuschnuppern.
00:04:47: Das ist auch für uns Polizistinnen und Polizisten echt eine Besonderheit,
00:04:51: weil wir das auch noch mal nicht können und dürfen.
00:04:53: Benjamin, du hattest die Chance, was hast du denn zwei Tage lang beim MEK erlebt?
00:04:57: Es ging ja schon anders los, als wir es ursprünglich geplant hatten.
00:05:00: Du wolltest mich ja morgens erst mal entspannt mitnehmen in die Räumlichkeiten,
00:05:04: mir so ein bisschen die Technik zeigen, die Abläufe bei euch erklären.
00:05:07: Aber dann hieß es, wir haben einen konkreten Einsatz,
00:05:09: wir haben gerade eine Einsatzbesprechung, kommt beide mit.
00:05:12: Wir haben relativ viel Zeitdruck, klingt euch da mal mit ein.
00:05:15: Das war im Lebensraum super spannend, wir waren so zehn, zwanzig Leute,
00:05:18: die dem Einsatzleiter dazugehört haben.
00:05:20: Das Ziel wurde definiert, die verschiedenen Herausforderungen,
00:05:23: die auf uns hätten zukommen können, wurden thematisiert.
00:05:26: Und was ich da so spannend fand, für jede Herausforderung,
00:05:29: für jede mögliche Hürde,
00:05:30: hatte jeder zwei, drei Lösungsvorschläge konkret auf der Hand.
00:05:33: Man hat gemerkt, da war jeder ganz klar bei der Sache,
00:05:36: und dann ging es im Prinzip auch schon los.
00:05:38: Die Besprechung nach fünf bis zehn Minuten war fertig,
00:05:41: alles weitere wurde auf dem Weg zum Flughafen geklärt.
00:05:43: Und dann waren wir auch sehr, sehr schnell vor Ort.
00:05:46: Und vor Ort ging es für uns ja dann erst mal darum,
00:05:49: einen Raum zu organisieren,
00:05:51: indem wir Observationstechnik aufbauen können.
00:05:53: Und da wurden wir von einer freundlichen Dame mit den Worten ...
00:05:57: Ja, mit ihnen rede ich schon mal gar nicht.
00:05:59: ... begrüßt. Also, da habe ich mir erst mal gedacht,
00:06:02: okay, das wird jetzt schwierig, wie wollen wir das jetzt organisieren?
00:06:05: Dass wir in den nächsten fünf bis zehn Minuten
00:06:07: da diesen Raum bekommen.
00:06:08: Aber du hast es dann doch durch sehr viel Routine,
00:06:11: ja, beeindruckende Gesprächsführung, doch sehr schnell hinbekommen,
00:06:14: die Dame zu überzeugen.
00:06:15: Und wir haben dann die Räumlichkeit bekommen,
00:06:18: sind dann da auch rüber.
00:06:19: Und für mich als Leyen, was habe ich da gesehen,
00:06:21: was ging es dann da in dem Moment?
00:06:23: Ja, bei dem Einsatz ging es um schwere Kriminalität.
00:06:26: Da muss man grob zu sagen, da mussten wir schnell Information gewinnen.
00:06:30: Und das geht halt dann oftmals nur,
00:06:32: indem wir so einen Raum organisieren müssen.
00:06:34: Und dann kommt es halt durchaus vor,
00:06:35: dass wir solche Gespräche führen müssen.
00:06:37: Und dass wir dann auch mal angewiesen sind auf die Mithilfe der Bürger,
00:06:40: die halt vielleicht ja auch zurecht oftmals erst mal skeptisch
00:06:43: einem gegenüber treten, wenn man da zivil auftritt.
00:06:46: Und ja, dann gilt es dann halt, dass wir dann halt unsere Lösung finden,
00:06:51: um dann unserem Ziel immer näher zu kommen.
00:06:52: Und es war ja am Ende auch ein entscheidender Punkt,
00:06:55: dass wir gerade in dieser zeitkritischen Phase
00:06:57: genau diesen Raum auch bekommen haben.
00:06:59: Und das fand ich am Ende, hat ganz gut funktioniert.
00:07:02: Du hast ja, glaube ich, sogar mitgehäufen.
00:07:04: Du musstest ja sogar einen Schüsstransport für mich machen,
00:07:06: weil ich zwischenzeitlich noch einen anderen Auftrag hatte.
00:07:08: Und da hast du dich sehr gut eingefügt, sag ich mal.
00:07:10: War denn die Observation erfolgreich?
00:07:12: Gab es eine Festnahme, Benjamin, oder was habt ihr gemacht, Dinkel?
00:07:14: Also, eine Festnahme gab es nicht an dem Tag.
00:07:16: Das ist auch bei uns nicht alltäglich, sag ich mal so, ja.
00:07:19: Aber dieser Einsatz war schon sehr gelungen.
00:07:21: Von daher konnten wir an dem Tag zufrieden sein, ja.
00:07:24: Aber es gab ja noch einen Einsatz, glaube ich,
00:07:25: den du dann erlebt hast am nächsten Tag, was war da?
00:07:28: Da waren wir mit einem relativ kleinen Team unterwegs.
00:07:30: Da mussten wir in ein öffentliches Gebäude rein,
00:07:32: denn auf dem Dach war Observationstechnik verbaut.
00:07:35: Die musste runter. Neue musste dort installiert werden.
00:07:37: Und da ging es dann eben darum, in das Gebäude reinzukommen,
00:07:40: da konnte man nicht offen auftreten, wie am Tag zuvor.
00:07:43: Und auch das war für mich ein sehr, sehr spannender Einsatz.
00:07:46: Ja, also auch das ist bei uns wiederum ein Alltag,
00:07:49: dass es immer von Tag zu Tag switched.
00:07:51: Und wir sind ja an diesem Tag auch nicht nur dort gewesen,
00:07:54: sondern wir mussten ja dann zügig danach
00:07:56: schon wieder in den anderen Einsatz reinfahren.
00:07:58: Da habe ich dich ja auch schon darauf vorbereitet, ne?
00:08:00: Das sind auch gerade die Informationen der Verfahren,
00:08:02: dass man das alles immer draufhaben muss.
00:08:04: Und dann am Ende auch, um möglichst schnell
00:08:07: auch wieder in einem anderen Verfahren mitfahren zu können.
00:08:09: Was ich neben den Einsätzen auch extrem spannend fand,
00:08:12: war die Umfang der Technik, die ihr zur Verfügung habt.
00:08:15: Also da können wir natürlich jetzt nicht so im Detail drauf eingehen,
00:08:17: aber ihr seid da in vielen Bereichen sehr, sehr gut beschult.
00:08:20: Und neben den Einsätzen war das auch was,
00:08:22: was mich dann auch noch mal sehr mitgenommen hat.
00:08:24: Kannst du da vielleicht noch mal so ein bisschen drauf eingehen?
00:08:26: Ja, es ist bei uns ja so, wir müssen ja auch als MEK
00:08:29: immer mit dem Zahn der Zeit gehen, sage ich immer so.
00:08:31: Und wir müssen uns da ja auch immer auf Stand halten
00:08:33: und immer dem Modus operandi, also der Tat vorgehensweise,
00:08:38: der Täter folgen und müssen uns darauf einstellen.
00:08:41: Und da wird uns von vornherein schon eine große Verantwortung
00:08:44: in die Hände gelegt in Form von teurer Technik.
00:08:47: Das fängt an beim einfachen Fahrzeug bis hin zur teuren Kamera,
00:08:51: die so teuer ist wie ein Kleinwagen.
00:08:52: Und das ist immer beeindruckend zu sehen,
00:08:54: wie uns da auch vertraut wird und dass wir da auch immer wieder
00:08:57: uns auf den Stand halten können.
00:08:59: Ja, du hast vorhin angesprochen, dass du mittlerweile seit sechs Jahren
00:09:01: beim MEK bist.
00:09:02: Wie hast du dich in dieser Zeit entwickelt
00:09:04: oder vielleicht auch so ein wenig spezialisiert?
00:09:06: Also es ist natürlich, dass man am Anfang nicht direkt alles kann
00:09:10: oder das, was man möchte, sondern dass man erst mal auch dann laufen lernt.
00:09:13: Das macht man halt so die ersten Jahre
00:09:15: und dann irgendwann gibt es die Möglichkeit,
00:09:17: dass man sich in sehr vielen Bereichen spezialisieren kann.
00:09:21: Und das habe ich dann auch natürlich getan.
00:09:23: Und über die Jahre habe da auch so meine Fähigkeiten ausgebaut
00:09:26: und habe dann mich schlussendlich dann jetzt mittlerweile dazu entschieden,
00:09:30: so den Schwerpunkt auf die Einsatzechnik zu legen
00:09:32: und das dann sozusagen als mein tägliches Brot im MEK zu machen.
00:09:37: Ist das so, dass man sich auch so ein Stück weit
00:09:40: die Spezialbereiche aussuchen kann?
00:09:41: Also dass es so wenig nach den vielleicht Interessen auch geht?
00:09:44: Wenn man sagt, ich bin sowieso Technik-Affin
00:09:46: und deshalb möchte ich mich auch in diese Richtung spezialisieren?
00:09:48: Wir sind ja relativ breit gefächert von den Personen.
00:09:51: Also wir sind ja so unterschiedlich
00:09:52: mit so vielen unterschiedlichen Interessen
00:09:54: und wir kommen immer ja auf einen Nenner, wie ich ja schon gesagt hatte.
00:09:57: Und es ist tatsächlich so, dass jeder natürlich mit einer gewissen Affinität
00:10:00: kommt und dann auch dementsprechend sich dorthin entwickeln kann.
00:10:03: Man schaut sich das dann an, zum Beispiel bei denen,
00:10:05: die schon Spezialisierungen haben, so was auch bei mir.
00:10:07: Ja, ist dann erst mal völlig hin und weg
00:10:09: und beeindruckt davon, wie das alles so vonstatten geht
00:10:12: und will das dann so schnell wie möglich auch selber können.
00:10:14: Und so entwickeln man dann halt auch seine Affinität
00:10:17: und kommt dann auch relativ schnell, muss man sagen.
00:10:20: Und zügig, egal wie alt man ist, ob man jetzt Anfang 20 ist
00:10:23: oder Mitte 30, wie ich, in die Verantwortung auch,
00:10:26: sag ich mal, selbstständig Sachen durchzuführen.
00:10:28: Ja, auch nach einer gewissen Zeit, wie es jetzt bei mir ist,
00:10:31: dass man auch selbstständig aus dem Fortbildungsmaßnahmen plant.
00:10:34: Ja, dass man auch Seminare plant, die es halt nur bei uns gibt.
00:10:38: Ja, und auch verteilt über alle Dienststellen
00:10:40: und dass man da auch Leute dann später ausbildet.
00:10:43: Und so kommt man immer mehr an diesen Punkt,
00:10:45: dass man halt so seinen Weg findet bei uns.
00:10:48: Also ihr arbeitet mit hochwertiger Technik
00:10:50: und ihr habt wahrscheinlich, gehe ich davon aus,
00:10:52: auch spezielle Fahrzeuge.
00:10:53: Also, Ihr Fahrzeugpool wird jetzt mehr sein
00:10:55: als jetzt im normalen Ermittlungsdienst oder Streifendienst.
00:10:58: Ihr habt wahrscheinlich eine große Auswahl.
00:11:00: Wir dürfen nicht über die Fahrzeuge reden,
00:11:02: aber ich gehe mal davon aus.
00:11:03: Genau, ja, das ist ja unser elementares Arbeitsmittel.
00:11:06: Das ist wirklich Kerne unserer Aufgabe,
00:11:08: auch das Fahrzeug führen zu können.
00:11:10: Und da ist es tatsächlich so, dass wir, sag ich mal,
00:11:13: ein breites Spektrum haben.
00:11:14: Kann man sich das so vorstellen, trainiert ihr dann auch mit den Fahrzeugen,
00:11:18: ich nenn es jetzt mal Slalomfahren, weiß ich mal.
00:11:20: Also, ihr trainiert mit denen auch mal richtig schnell Hochgeschwindigkeit,
00:11:24: was da alles dazugehört?
00:11:25: Ja, wie ich ja vorweg schon gesagt habe, mobile Zugriffe
00:11:27: also das müssen wir aus den FF können.
00:11:29: Und dementsprechend ist da auch eine gewisse Übungsintensität,
00:11:32: steckt dahinter und das fängt praktisch schon
00:11:35: bei der Einführungsfortbildung, wie es mittlerweile heißt,
00:11:38: fängt es schon an, dass man vorweg schon mal ein Fahrtraining macht,
00:11:40: um gerade diese Fahrzeuge führen zu können, auch in Grenzbereiche.
00:11:44: Und das führt dazu, dass man halt jedes Jahr mehrmals
00:11:47: oben in Hünnstädten dann bei uns das dann trainiert.
00:11:50: Und dass man da jetzt nicht nur das Lahn- und Pferdvideos gesagt hat,
00:11:53: sondern dass man halt auch die Fahrzeuge in Grenzbereiche bekommt,
00:11:56: um halt diesen Anforderungen, die bei mobilen Zugriffen sind,
00:11:59: halt gerecht zu werden.
00:12:00: Was muss ich denn mitbringen, wenn ich jetzt zur Polizei gegangen bin
00:12:03: und ich bin da und ich interessiere mich fürs mobile Einsatzkommando,
00:12:07: was muss man mitbringen, um bei euch im Team zu landen?
00:12:09: Man muss sich vorweg, wenn man bei uns das Eignungsausfall verfahren,
00:12:12: was man für Spezialinheiten machen muss, durchlaufen will,
00:12:15: muss man sich die Frage stellen, ja, bin ich ihr überaus motiviert,
00:12:18: bin ich ein guter Teamplayer
00:12:20: und vor allem bringe ich eine gewisse Sportlichkeit mit,
00:12:22: um den Vorrassetzungen, sag ich mal, im Eignungsausfallverfahren
00:12:26: und der ERV auch genannt, auch gerecht zu werden, ja.
00:12:28: Das sind so, in meinen Augen, wenn man das Studium geschafft hat,
00:12:32: so die Voraussetzungen, die man erst mal grundsätzlich mitbringen muss,
00:12:35: das ergibt sich aber alles dann noch im Laufe des ERVs
00:12:38: beziehungsweise der Einführungsfortbildung.
00:12:40: Gibt es in irgendeinem Bereich, der da besonders hervorsticht,
00:12:43: das muss man besonders sportlich sein oder besonders kommunikativ,
00:12:45: oder ist das, hält sich das so die Frage?
00:12:47: Ich nenne da immer einen interessanten Satz,
00:12:49: den ein Ausbilder von uns damals gesagt hat,
00:12:51: wir MEK-Beamtinnen und Beamte,
00:12:54: wir wollen in allen Bereichen so überdurchschnittlich sein
00:12:57: und die einen sind dann halt in dem Bereich superprofessionell,
00:12:59: die anderen in dem Bereich superprofessionell
00:13:01: und so muss man sich das vorstellen.
00:13:03: Also man sollte schon an allem eine Überdurchschnittlichkeit mitbringen,
00:13:06: man kann aber auf die Sachen auch gut hintrainieren, ja.
00:13:09: Also gerade das ERV, wenn man sich gut vorbereitet,
00:13:12: da kann man auch unsere Aus- und Fortbildungsbereiche ansprechen,
00:13:16: kann man das auf jeden Fall gut schaffen
00:13:18: mit einer guten Vorbereitung.
00:13:19: Du hast am Vorgespräch gesagt, das war nicht total spannend,
00:13:22: das ist so ganz anders als der Einstellungstest
00:13:25: bei der hessischen Polizei, ist es auch nicht.
00:13:26: Das ist ja mal interessant zu hören
00:13:28: für alle, die sich jetzt auch grundsätzlich für die Polizei interessieren.
00:13:31: Also wenn man diesen Test schafft, hat man auch gute Chancen,
00:13:33: vielleicht bei euch den Test zu schaffen.
00:13:34: Genau, ich weiß jetzt nicht genau, wie die Kriterien sind dann im Ende.
00:13:38: Also es durchläuft schon so, dass du einen Computertest vorher machst,
00:13:41: dann machst du einen Sporttest,
00:13:42: dann machst du Gruppendiskussionen und Einzelgespräch,
00:13:44: bei uns ist nochmal die Besonderheit,
00:13:46: dass du nochmal ein Einzeltszenario durchlaufen musst,
00:13:48: ja, auf das man sich so nicht vorbereiten kann,
00:13:50: was auch ganz gut ist,
00:13:51: da entdeckt man auch mal in sich selber die kreative Seite
00:13:54: und im Endeffekt ist das der Ablauf.
00:13:57: Wie lange hast du dich im Vorfeld darauf vorbereitet?
00:13:58: Ich war bei der operativen Einheit damals,
00:14:00: hab dann vom M.E.K. gehört und gedacht, naja, wäre das was,
00:14:03: hab dann auch mit jemandem vom M.E.K. gesprochen.
00:14:06: Wie ist es denn so, wann ist der richtige Zeitpunkt,
00:14:08: sich zu bewerben, ja?
00:14:10: Und dann hat er gesagt, naja, wenn du schon mit dem Gankenspielst,
00:14:12: dann ist eigentlich jetzt schon die Zeit gekommen, dich zu bewerben.
00:14:15: Und ich hab dann die paar Tage danach drüber nachgedacht,
00:14:18: hab dann einfach mal angerufen beim M.E.K.
00:14:20: und hab dann gesagt, ja, ich interessiere mich hierfür.
00:14:23: Und bevor ich überhaupt irgendwas sagen konnte,
00:14:25: ja, dann ist der Infotag, ich hab dich jetzt eingetragen.
00:14:27: uns an dem Tag und dann, ja, okay, war mich erst mal aufgelegt, sondern hab gedacht, ja, Wahnsinn.
00:14:32: Bin zu diesem Infotag hingegangen, hab da auch einige Infos, sag ich mal, ergattern können und
00:14:37: hab gesagt, das ist genau mein Ding. Das mache ich jetzt und dann hab ich mich intensiv, nachdem ich
00:14:41: natürlich beim Infotag die nötige Infos mehr eingeholt hab, hab mich darauf vorbereitet. Das war
00:14:46: jetzt eine kürzere Zeit, als ich gedacht hätte und also ein paar Monate war es, glaub ich, nur oder
00:14:51: ein, zwei Monate und hab es dann am Ende geschafft, ja. Warum hast du gesagt, das ist genau mein
00:14:56: Ding? Also was hatte ich da so überzeugt an diesem Infotag? Die Leute waren menschlich, die waren
00:15:00: einfach, also wenn man ja so sich einen SE-Bamten, also jemand aus Spitalenheit vorstellt, dann hat
00:15:06: man immer so Leute vor Augen, die so Heldinnen und Helden gleich kommen, ja, aber es ist tatsächlich
00:15:12: so, dass die Leute super menschlich waren, dass man gemerkt hat, dass sie ein Team sind, ja, und
00:15:17: dass das ein Gefügel ist, dass sie Hand in Hand agieren und auch die Aufgabenfelder natürlich
00:15:22: dadurch, dass ich ein bisschen Vorerfahrung hatte durch diese operative Einheit, das hat
00:15:25: natürlich dann auch mich gegriffen und seitdem auch nicht mehr losgelassen, ja. War das so eines
00:15:30: der größten Missverständnisse für dich, die sich dann aufgelöst haben, bevor du zum MEK
00:15:34: gekommen bist oder gab es da noch andere? Tatsächlich schon, also ich würde jedem sagen, wir
00:15:38: alle kochen mit Wasser, ja, wir sind halt Spezialisten, wir spezialisieren uns in diesem Bereich und
00:15:43: trainieren auch dafür ordentlich und nehmen uns dafür auch Zeit und für diese Professionalität, ja,
00:15:48: klar, das kann vielleicht ein bisschen abschreckend wirken nach außen hin, aber wir sind am Ende
00:15:53: auch nur Menschen, die mit Wasser kochen, ja. Ja, bei euch hat das Wasser aber immer eine bestimmte
00:15:56: Temperatur und ihr bringt das schneller auf den Punkt, also da kann man vielleicht mal so sagen,
00:16:00: das ist einfach so, ne? Ich finde das aber super sympathisch, erst mal, wie du jetzt das gesagt
00:16:05: hast und ja, ihr seht Denkel leider nicht, aber er ist ja wirklich ein sehr menschlicher, super
00:16:09: sympathischer Typ und vielleicht muss ich jetzt zugeben, Benjamin, ich hätte ihn jetzt auch nicht
00:16:13: zu einen Spezialanheiten so vom Optischen gesteckt und genau das ist ja aber eigentlich das Gute,
00:16:17: wenn du beim MEK arbeitest, ne? Da muss ich auch dir sagen, da bin ich nicht der Einzige, also wir
00:16:22: sind ein sehr bunt gemischtes Team und so viele verschiedene Leute, die am Ende auf einen Nenner
00:16:27: kommen, habe ich noch nirgendwo gesehen und wenn ihr jetzt ja selber auch schon mitbekommen,
00:16:32: hat es mir auch eindrücklich nachher noch mal gesagt, wodurch es mir noch mal bewusster
00:16:35: geworden ist. Ja, das ist mir in der Besprechung aufgefallen, also da waren im Prinzip 20 verschiedene
00:16:39: Persönlichkeiten vom äußeren Erscheinungsbild, aber auch jetzt vom Kleidungsstil her, da hat
00:16:43: keiner dem anderen irgendwie geglichen, dem äußerlichen Erscheinungsbild im Auftreten,
00:16:47: das ist auch was, was mir da extrem aufgefallen ist, was ich super spannend fand. Jetzt sind wir hier
00:16:51: bei uns im Ballungsgebiet Rhein-Main und wahrscheinlich finden da auch die meisten Einsätze statt von euch,
00:16:56: weiß ich nicht, sage ich jetzt mal so, aber es gibt ja Nord und Süd und Ost und West. Wenn man zu
00:17:02: euch möchte, muss man da hier bei uns in der Ecke hier im Rhein-Main-Gebiet leben oder ist das egal?
00:17:07: So gesehen haben wir Standorte von Norden bis Süden, kann man sagen, um nicht genau darauf
00:17:12: einzugehen, aber es ist im Prinzip egal, wo man wohnt, man wird immer eine erreichbare Dienststelle haben,
00:17:18: zu der man gehen kann und bei der man sich bewerben kann, von da ist da kein Limit gesetzt.
00:17:22: Aber jetzt noch mal so rückblickend, waren das zwei typische Tage, die ich bei euch erleben durfte
00:17:26: oder waren das zwei, die so herausgestorben sind? Also ich würde sagen, das waren typische Tage. Wir
00:17:31: machen im Vorfeld immer eine Planung für die Woche und jeder weiß eigentlich, es ist ein Konstrukt
00:17:37: und sollte man nicht für wahrnehmen, in der Regel ändert sich immer irgendwas und ich habe immer
00:17:42: ein gutes Beispiel dafür, was so ein typischer Alltag bei uns ist, dass man halt eigentlich am
00:17:47: Wochenende frei hatte, dann hat ein Kollege gefragt, magst du für mich einspringen? Dann bin
00:17:51: ich für ihn eingesprungen. Tatsächlich kam es auch zum Einsatz an dem Samstag und plötzlich abends
00:17:55: habe ich mitten in der Befehlstelle gesessen, ja in einem ganz anderen Einsatz in der BAO, also
00:18:00: besonderen Aufbauorganisation, als Verbindungsbeamter zu unseren Kräften und dann bin ich am
00:18:05: Abend nach Hause gefahren, habe das nochmal so Revue passieren lassen und habe für mich
00:18:09: geferkt, ja das war so wieder ein typischer M.E.K. Alltag, denn wir sind in der Regel immer so flexibel,
00:18:14: dass wir jeden Tag auf alle möglichen Sachen, die da kommen, reagieren können. Also man merkt,
00:18:18: es ist schon insgesamt alles sehr, sehr teamorientiert, man arbeitet viel mit anderen
00:18:22: Kolleginnen und Kollegen zusammen. Was mich an der Stelle aber auch interessieren würde,
00:18:25: gibt es auch Netzwerke zu anderen mobilen Einsatzkommandos innerhalb von Deutschlands,
00:18:29: also gibt es da so eine Community mit der man sich austauscht, weil ich könnte mir auch vorstellen,
00:18:33: dass das auch was einem Einsatzalltag oder im Alltag weiterbringt. Ja, also bei uns ist ja
00:18:37: tatsächlich so, wenn man die Vielfalt der Polizei sieht, dann setzen wir nochmal einen oben drauf,
00:18:42: also wir sind sehr vielfältig, was auch unsere Fachbereiche angeht. Ich bin auch einer der
00:18:46: Fachbereichsverantwortlichen bei uns seit ein paar Jahren und man geht durchaus mal auf Seminare
00:18:52: oder Fortbildungen jetzt nicht unbedingt nur Hessen-Intern, sondern auch bundesweit und knüpft
00:18:57: natürlich dort auch zu anderen Behörden oder zu Partnerdienststellen in anderen Bundesländern
00:19:02: Kontakte, ja, woraus auch durchaus Freundschaften entstehen können. Ja, ich werde bei uns in der
00:19:07: Dienststelle auch immer so als der Netzwerker bezeichnet, weil ich halt schon in einigen Bereichen
00:19:12: einige Netzwerke aufbauen konnte und immer wieder Kontakt dorthin habe und das gerade dieses
00:19:16: Interessante an unserem Bereich, ja, dass man halt über den Tellerrand immer hinaus schaut und
00:19:20: dass man auch mal sich Sachen abguckt oder schaut, wie machen die das, was haben die
00:19:24: für Technik und dass man da immer im stetigen Austausch bleibt halt mit anderen. Was würdest
00:19:29: du sagen, Dinkel? Wie hatte ich denn dieser Job persönlich verändert? Weil das ist ja schon
00:19:34: wirklich eine sehr spezielle Aufgabe mit ganz speziellen Aufträgen und Aufgaben. Der Umgang
00:19:38: mit Fehlern, also für uns hat das einen hohen Stellenwert, ja, der Umgang mit Fehlern, die
00:19:43: Fehlerkultur bei uns, die wir uns so erarbeitet haben bzw. die eigentlich schon immer bestand
00:19:48: und da hat auch ein hohen Stellenwerk die Nachbereitung, das hat der Benni auch mitbekommen. Es
00:19:53: wird alles nachbereitet, also vom kleinsten Einsatz bis zur Ausbildungseinheit und da werden
00:20:00: auch keine Fehler vertuscht oder auch keine Fehler irgendwie abgewiegelt, sondern es wird
00:20:05: auch eingegangen, ja, jeder steht zu seinen eigenen Fehlern und klar, das ist natürlich
00:20:08: dann auch so eine Sache, die man halt in der Ausbildung bei uns auch kennenlernt mit seinen
00:20:12: eigenen Fehlern umzugehen. Und ich glaube so, das ist eine Sache, die halt auch eine gewisse
00:20:16: mentale Stärke dann nachher in einen hervorbringt und mit der man halt auch etwas handungssicherer
00:20:23: sage ich mal im Alltag auch umgehen kann. So hört sich alles andere an als nach Komfortzone,
00:20:28: in der wir uns ja alle sehr gerne bewegen, das ist auch menschlich. Wie oft musstest
00:20:32: du die schon verlassen?
00:20:33: Gerade am Anfang, wenn man in der Ausbildung ist, also in der Einführungsfortbildung bei
00:20:36: uns, dann geht es natürlich auch darum, dass man genau an diese Grenzen herankommt, dass
00:20:40: man sich selber auch ganz gut kennenlernt. Das würde ich jedem empfehlen, jeder guckt
00:20:44: immer bei Social Media, wie er sich besser irgendwie optimieren kann oder sowas. Wir
00:20:49: machen das beruflich, ja. Wir optimieren uns von vornherein schon oder wir werden optimiert
00:20:54: von außerhalb, ja, dass auch ein Aus- und Fortbilder da drauf schaut und so kommt man
00:20:58: halt unweigerlich immer wieder außerhalb dieser Komfortzone und das ist auch eigentlich
00:21:03: unweigerlich der Punkt, der einen nur weiterbringt, auch gerade bei uns Spezialeinheiten.
00:21:06: Können wir auch vorstellen, dass es ja konkret im Alltag auch weiter hilft. Also wir hatten
00:21:10: die Situation am Flughafen, wo wir erstmal nicht ganz so freundlich empfangen wurden und
00:21:14: auch ich sage mal jetzt im Bereich des Alltags gibt es das ja auch mal, dass man im Straßenverkehr
00:21:19: oder im Supermarkt mal auf Leute trifft, die ja vielleicht nicht so gut gelaunt sind und
00:21:24: bist du da heute vielleicht anders auf solche Leute zugehst, als zu der Zeit, bei der du
00:21:28: noch nicht beim M.E.K. warst. Weil du weißt, okay, ich könnte das Gespräch jetzt in die
00:21:31: eine oder auch in die andere Richtung lenken und ist das vielleicht auch was, wo du vielleicht
00:21:35: ein konkretes Beispiel hast? Also konkretes Beispiel habe ich nicht, aber ich kann durchaus
00:21:38: sagen, dass man im privaten sage ich mal auch natürlich einen Nutzen davon hat und dass
00:21:43: man halt vielleicht anders an manche Probleme rangeht, denn wir sind ja immer bei uns lösungsorientiert
00:21:49: unterwegs. Also diese Fehlerkultur ist nicht nur, wir schauen auf die Probleme, sondern
00:21:52: auch auf die Lösungen und so habe ich auch gemerkt, dass ich im privaten auch viel schneller
00:21:55: immer auf Lösungen komme und das hat mir durchaus geholfen, ja.
00:21:59: Apropos privates Umfeld, das ist ein gutes Stichwort. Wir wollen ja auch oft mal über
00:22:03: das, was wir erleben, erzählen. Das ist bei Polizistinnen und Polizisten ohnehin schwierig,
00:22:06: weil wenn ich über alles reden dürfen, aber bei euch ist es ja nochmal krasser. Wie gehst
00:22:11: du denn mit dieser Diskretion um, die auch von euch wirklich verlangt wird? Du darfst
00:22:15: ja in den, eigentlich darfst du ja nie erzählen, was du erlebst.
00:22:18: Nein, also es ist so, dass tatsächlich das allerängste Umfeld schon weiß. Darüber natürlich
00:22:23: auch, um halt auch eine gewisse Gewissheit zu haben, was überhaupt so passiert. Dienstlich
00:22:27: ja, weiß schon natürlich um den Umstand, was man grob macht, aber man geht natürlich
00:22:31: da auch nicht in Details rein oder sowas, ja. durchaus ist natürlich auch das natürlich
00:22:35: immer ein Manko, wenn man privat vielleicht nicht über Sachen so sprechen kann, aber
00:22:39: das wird dienstlich sage ich mal ganz gut gerade durch diese Nachbereitung auch aufgefangen
00:22:43: und so kann man sich damit ganz gut arrangieren.
00:22:45: Ja, das denke ich, dass das eine ganz wichtige Kiste ist, was ja auch von Nachbereitung gesprochen
00:22:50: und so, ich meine eure Einsätze sind halt nicht alltäglich und meistens sehr, sehr spannend.
00:22:55: Was ist denn der spannendste Einsatz? Kannst du das sagen, was war denn so der spannendste
00:22:59: Einsatz, den du bisher erlebt hast, an den du dich erinnerst?
00:23:02: Der spannendste Einsatz war vor ungefähr zwei Jahren, da waren wir in ...
00:23:07: Ja sorry, die letzten 20 Minuten, die konntet ihr jetzt leider nicht hören und die durftet
00:23:12: ihr auch nicht hören, aber ich kann euch sagen, es war wirklich, ey Dinkl, es war sausspannend.
00:23:16: Ja, wir mussten das jetzt leider rausschneiden, aber gibt es vielleicht noch einen anderen
00:23:20: herausragenden Einsatz, über den du sprechen darfst?
00:23:22: Kann mich noch mal eine Sache erinnern, da sind wir einen Einsatz gefahren auch zu Informationsbeschaffung
00:23:27: und ich war relativ weit vorne gefahren und habe auf einmal beim Stau dann gesehen, dass
00:23:32: dann ein Ecker wie Fahrer reanimationspflichtig geworden ist, also der ist aus dem Ecker wie
00:23:37: er auch schon rausgeholt wurde und da wurde auch schon, sag ich mal, Wiederbelegungsmaßnahmen
00:23:40: und dann haben wir da stattgefunden, ich habe das dann halt erkannt, habe das dann sofort
00:23:43: unseren Leuten so mitgeteilt, wir haben natürlich auch, das ist auch kein Geheimnis, qualifiziert
00:23:48: der Ersthelfer bei uns, also die halt nochmal besonders geschult sind und die dann halt nochmal
00:23:53: über das normale erste Hilfe hinaus einiges mehr können und somit haben wir dann tatsächlich
00:23:58: diesen Einsatz abgebrochen, um halt dieses Menschenleben retten zu können und sind dann
00:24:03: halt auch zu den Reanimationsmaßnahmen dazugekommen, ich persönlich war jetzt nicht dabei, sondern
00:24:07: Kollegen und das ist sogar so weit gekommen, dass der Rettungsdienst auf einmal sehr überrascht
00:24:11: war, was wir alles an Equipment dabei haben und sogar der Kollege dann gesagt hat, nach
00:24:16: dem der Zugang nicht so richtig gelegt werden konnte, ja, soll ich den Zugang legen über
00:24:20: das Schienbein und dann haben die ja auch schon so ein bisschen verdutzt, wo geguckt haben,
00:24:23: die gesagt, ja klar, wenn du das kannst, dann geht das und dann ja am Ende ist es dann gut
00:24:27: ausgegangen, dass diese Person dann auch tatsächlich es geschafft hat, jetzt weiterhin noch lebt
00:24:31: und ja, das hat für mich halt wiederum gezeigt, dass wir natürlich nicht nur einfach larifarisch
00:24:37: Spielereien machen und unsere Agentenfilme da abspielen, sondern dass wir halt auch vor
00:24:41: allem uns ja der Gesellschaft verpflichtet haben und dann auch nicht die Augen zu machen
00:24:45: bei solchen Sachen, wenn wir halt über das normale hinaus dann halt auch die Sachen machen
00:24:49: können und das war halt für mich auch einen Punkt, wo ich gesagt habe, ich bin sehr stolz
00:24:53: darauf in so einer Einheit überhaupt zu sein, weil dort vor Ort, das war so ein Teamwork,
00:24:58: das war aus dem Nichts heraus, wie du es ja auch schon festgestellt hast, aus dem Nichts
00:25:02: heraus haben wir da eine gute Leistung abgeliefert und haben das auch nachher nachbereitet, auch
00:25:06: professionell nachbereitet mit unserem psychologischen Dienst, weil es natürlich auch eine belastende
00:25:11: Situation ist, ja, und das hat alles super funktioniert und wir sind da eigentlich stärker
00:25:16: als Team hier herausgegangen am Ende.
00:25:18: Das gibt ja dem Team oder jedem Einzelnen nochmal eine extreme Selbstsicherheit, wenn
00:25:21: man dann merkt, okay, auch solche Situationen können wir meistern.
00:25:23: Genau, ja, also man muss auch dazu sagen, also auch am Anfang der Einführungsfortbildung
00:25:27: hat man nochmal so einen einen Part, wo man nochmal gesondert erste Hilfe macht für
00:25:31: Spezialenheiten, so nennen wir das, wo jeder nochmal gesondert geschult wird erstmal,
00:25:36: also über dieses normale Ersthelfer-Tum hinaus und darüber hinaus gibt es ja dann wie gesagt
00:25:41: diese qualifizierten Ersthelfer und da ist es halt immens wichtig, dieses Zusammenspiel
00:25:45: zu haben zwischen dem einen, der es wirklich richtig gut kann und die anderen die es halt
00:25:49: dann wie ich ja eben schon gesagt habe überdurchschnittlich können und dann unterstützen können und das
00:25:53: ist dann halt in solchen Situationen einfach immer begeisternd dann auch wieder zu sehen.
00:25:57: Wir haben ja bei unserem Podcast auch sehr viele Hörerinnen und Hörer, die schon innerhalb
00:26:01: der Polizei arbeiten. Wenn da jetzt das Interesse bei der einen oder dem anderen größer geworden
00:26:06: ist und sie oder er vielleicht auch mit dem Gedanken spielt, sich bei euch zu bewerben
00:26:09: oder einfach mal nachzufragen, wie kann man am besten Kontakt zu euch aufnehmen?
00:26:13: Jedes mobile Einsatzkommando, das kann man auch bei uns im Internet sehr schön nachlesen,
00:26:17: da gibt es ziemlich viele Infos, lohnt sich auf jeden Fall mal da rein zu klicken und
00:26:21: jedes unserer Kommandos hat einen Aus- und Fortbildungsbereich, der kann auch jederzeit
00:26:24: angeschrieben, angerufen werden, ihr werdet die Kontaktadressen da auch finden und da
00:26:28: bekommt ihr alle nötigen Informationen, die es für den weiteren Werdegang geht, auch
00:26:32: Informationen nochmal zum Ereignungsauswaffer fahren, wie man sich auch eventuell darauf
00:26:36: vorbereiten kann und so kann man den Weg zu uns finden.
00:26:39: Und ich hatte auch die Möglichkeit euch zwei Tage zu begleiten, steht die Möglichkeit
00:26:43: jeder oder jedem offen?
00:26:44: Genau, also wenn du innerhalb der Polizei bist, dann kannst du natürlich bei uns hospitieren,
00:26:49: das gibt es mittlerweile als Möglichkeit, da kannst du dann auch mal eine ganze Woche,
00:26:52: du hast jetzt zwei Tage gehabt, aber man kann eine ganze Woche mitlaufen und es hat auch
00:26:57: immer wieder gezeigt, dass die Leute da auch einen besonders enormen Einblick hatten, sodass
00:27:02: sie dann halt ihre Entscheidung zu uns zu kommen, weil sie auch schneller treffen konnten.
00:27:05: Und das ist auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, um einfach mal uns kennen zu lernen, mal zu
00:27:09: sehen, wie ist das bei uns, was sind so unsere Aufgaben grob?
00:27:12: Also ich muss sagen, ich bin sehr, sehr beeindruckt, wieder mal, ich bin öfters hier beeindruckt,
00:27:18: wenn hier unsere Kolleginnen und Kollegen von ihrem Einsatz und von ihrem Alltag erzählen.
00:27:22: Aber bei euch muss ich jetzt wirklich sagen, ist eine sehr spezielle Truppe, ihr seid Spezialeinheiten,
00:27:26: natürlich speziell.
00:27:27: Und wenn ihr gerufen werdet, geht es in der Regel um schwere Sachen, um schwere Kriminalität,
00:27:33: ihr seid technisch hochversiert, ihr müsst sportlich sein, ihr arbeitet zwar im Verborgenen,
00:27:38: aber es geht auch ab und zu in die Festnahme, also ihr müsst operativ gut drauf sein.
00:27:43: Und kein Tag ist gleich und das ist ja bei der Polizei eigentlich Gang und Gebe, aber
00:27:48: bei euch ist es noch spezieller und deswegen herzlichen Dank für diesen interessanten,
00:27:53: spannenden Einblick.
00:27:54: Und ich hoffe, dass Benjamin uns nicht verloren geht an das Meck, er scheint mir sehr angefixt
00:27:58: zu sein.
00:27:59: Ich habe ja noch drei Tage, wenn die Möglichkeit für eine ganze Woche eine Inspitation besteht.
00:28:03: Du bist auf jeden Fall willkommen, ja.
00:28:05: Das ist schön.
00:28:06: Also alle interessierten Kolleginnen und Kollegen wissen jetzt, an wen sie sich wohin wenden
00:28:10: müssen, wenn sie Interesse haben und wenn ihr die noch nicht bei der Polizei seid, jetzt
00:28:14: sagt, boah, das wäre eigentlich genau mein Ding, da habe ich Bock drauf, das interessiert
00:28:17: mich.
00:28:18: Dann macht den ersten Schritt, der erste Schritt ist natürlich zu einem Einstellungsbrater,
00:28:22: einer Einstellungsberaterin eurer Wahl in einem Präsidium in eurer Nähe zu gehen, auf unsere
00:28:27: Homepage, Karrierepunkt, polizei.hessen.de vorbeizuschauen und euch schlau zu machen oder ihr seid bei uns
00:28:33: in den Social Media Kanälen unterwegs.
00:28:35: Schreibt uns, nehmt Kontakt zu uns auf und dann habt ihr den ersten Schritt getan, zur
00:28:39: hessischen Polizei.
00:28:40: Das war's mit Kugelsicherheit, Ninkl, vielen Dank, dass du bei uns warst.
00:28:44: Ja, es war mir eine Freude.
00:28:45: Und ich hoffe, wir hören uns beim nächsten Mal wieder, wenn es wieder heißt, kein Gelaber,
00:28:48: alles echt.
00:28:49: Bis dahin, macht's gut und tschüss.
00:28:52: (Dynamische Musik)